Pizza Punjabi Masala

19 Mär

Namast’ay and eat pizza

Ob man solch‘ eine Pizza in Indien isst? Nein, ich wage es zu bezweifeln. Und ob es nun an Frevelei grenzt, eine solche Kreation überhaupt als „Pizza“ zu bezeichnen und den Stolz einer ganzen Nation herauszufordern? Naja, lassen wir das, denn damit rüttle ich definitiv an einer heiligen Kuh. Bei meiner aus Bella Italia stammenden besseren Hälfte musste ich jedenfalls ausgiebig argumentieren, damit ich dieses Rezept so bezeichnend hier aufschalten durfte. Für mich heisst das, mit den Augen zwinkern und in verschwörerischem Ton verkünden: „Man kann eine Pizza mit allem belegen.“

Tatsache aber ist: das Resultat dieses kulinarischen Seiltanzes hier, sind grossartig schmeckende Fladen! Die Idee dazu ist mir tatsächlich in Indien gekommen, als ich an Chennais Marina Beach bei einem Schälchen Kichererbsen-chaat über neue Rezeptkreationen nachgedacht habe. Basis bilden tropfenförmig ausgewallte Naan-Brote (nicht zu knapp mit Ghee aufgemotzt), welche mit würzigem moong dal aus Mungobohnen bestrichen werden. Getoppt wird die Geschichte mit grob gehacktem Paneer-Käse, Spinat, Koriander, Zwiebeln, Knoblauch und natürlich Chili.

Und selbst wenn halb Indien und Italien fraglos den Kopf schüttelt, sie schmeckt im Fall richtig, richtig gut…

Indische Pizza Punjabi Masal für 4 Personen

für den Teig

  • 180 ml lauwarmes Wasser
  • 0,5 TL flüssiger Honig
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 400 g Weizenmehl
  • 130 g Joghurt, nature (1)
  • 100 g Joghurt, nature (2)
  • 0,5 EL Ghee (ersatzweise Bratbutter)
  • 0,5 TL Salz
  1. Zunächst den Honig, dann die Hefe in das lauwarme Wasser einrühren und 10 Minuten stehen lassen, bis sich kleine Bläschen bilden.
  2. In der Zwischenzeit das Mehl in eine ausreichend große Schüssel sieben.
  3. Die Hefe-Honig-Lösung zu dem Mehl geben. Mit einer Gabel vorsichtig das Mehl vom Rand unterziehen bis eine leicht breiartige Masse entseht. Diese 15 Minuten stehen lassen.
  4. In einer kleinen Schüssel Joghurt (1) mit Ghee und Salz verrühren. Die Joghurtmischung zu dem Mehl-Hefe-Gemisch geben.
  5. Die Teigmischung in einer Küchenmaschine für mindestens 5 Minuten kneten, bis der Teig weich, geschmeidig und nur noch wenig klebrig ist. Alternativ kann der Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche von Hand geknetet werden.
  6. Anschliessend den Teig zu einer Kugel formen, in eine Schüssel geben und zugedeckt bei Zimmertemperatur eine Stunde aufgehen lassen. In der Zwischenzeit das moong dal und das Topping (siehe unten) zubereiten.
  7. Nachdem der Teig sich sichtbar vergrößert hat, den Teig in 8-10 Portionen aufteilen. Daraus vorsichtig Kugeln formen und erneut für mindestens 10 Minuten gehen lassen (besser 30 Minuten).
  8. Die Kugeln vorsichtig auf einer leicht bemehlten Fläche auf eine Dicke von ca. 5 mm ausrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben.(Nicht stapeln! Sie verkleben sonst).
  9. Nun den Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Jeweils einen Fladen mit etwa einem Esslöffel Joghurt (2) gleichmässig bestreichen.
  10. Anschliessend zwei bis drei Esslöffel moong dal gleichmässig auf den Fladen verstreichen.
  11. Die Paneer-Kräuter-Mischung auf die Fladen verteilen.
  12. Im Ofen während 10 bis 12 Minuten goldbraun backen und heiss servieren.

Tipp:

Dazu passt eine Gurken-Raita ganz wunderbar. Dazu einige Esslöffel Joghurt mit geraspelter Gurke verrühren. Salzen, pfeffern und mit etwas gemahlenem Chili und einem Spritzer Limettensaft abschmecken.

 

moong dal (Mungobohnen-Dal)

  • 2 EL Ghee (1), ersatzweise Bratbutter
  • 2 EL Ghee (2), ersatzweise Bratbutter
  • 1 Schalotte
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 cm Ingwer
  • 250 g Mungobohnen (aus dem Asia- oder India-Laden)
  • 1 TL Koriandersamen, grob zerstossen
  • ½ TL Kreuzkümmel, grob zerstossen
  • 1 EL Kurkumapulver
  • 15-20 Curryblätter, frisch oder getrocknet
  • ½ TL Ajowan (ersatzweise Thymianblättchen)
  • 1 l kochendes Wasser
  • 1 TL Meersalz
  • 1 TL Garam Masala
  • einige Spritzer Zitronen- oder Limettensaft
  1. Die Schalotte, den Knoblauch und den Ingwer fein hacken und alles in 2 EL Ghee (1) bei mittlerer Hitze während 10 Minuten andünsten.
  2. Die Mungobohnen kurz unter fliessendem Wasser abbrausen und anschliessend ebenfalls in die Pfanne geben.
  3. Mit 1 l kochendem Wasser übergiessen.
  4. Koriandersamen, Kreuzkümmel, Kurkumapulver, Curryblätter, Meersalz und Ajowan zugeben und alles bei mittlerer Hitze während 25-30 Minuten zu einem sehr weichen Brei kochen. In der Zwischenzeit das Paneer-Topping (siehe unten) zubereiten.
  5. Kurz vor Ende der Garzeit nochmals etwas Ghee (2) sowie das Garam Masala unterrühren und mit Zitronen- oder Limettensaft fertig abschmecken.

 

für das Paneer-Kräuter-Topping

  • 1 rote Chilischote
  • 1 Schalotte
  • 2 Knoblauchzehen
  • ½ Bund glatte Petersilie
  • 1 Hand voll Blattspinat
  • 100 g Paneer
  • ½ EL Fenchelsamen
  • 1 EL Ghee (ersatzweise Bratbutter)
  1. Alle Zutaten bis und mit Blattspinat sehr fein hacken (alles im Cutter) und in eine Schüssel geben.
  2. Den Paneer ebenfalls sehr fein würfeln und zusammen mit den restlichen Zutaten sowie den Fenchelsamen und dem Ghee gründlich vermengen.
  3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und einige Minuten durchziehen lassen.

 

13 Antworten to “Pizza Punjabi Masala”

  1. felixthailand 19. März 2017 um 11:17 #

    Lass nur alle ihre Köpfe schütteln: erlaubt ist, was schmeckt!
    Und dass diese Pizza – oder was immer es sei – lecker schmeckt, davon bin ich überzeugt!

    • marco 19. März 2017 um 15:47 #

      Wie recht du hast, Felix. Erlaubt ist schliesslich alles, was schmeckt 😉

  2. Memse 19. März 2017 um 12:42 #

    Das kann ich gut verstehen, dass sich Deine bessere Hälfte dagegen gesträubt hat. Die Italiener schütteln sicher den Kopf. Aber eben warum nicht einmal etwas Neues ausprobieren, lecker ist es sicher.

    • marco 19. März 2017 um 15:47 #

      Ja, einem Italiener stehen hier natürlich die Haare zu Berge. Bis er den ersten Biss probiert … 😉

  3. Alice Wunder 19. März 2017 um 13:55 #

    Edel und lecker sieht das aus. Da ich bei indischen Dals noch völlig unkreativ streng nach Rezept koche: Hat es Vorteile, die Gewürze einfach mitzukochen, anstatt sie erst als Masala in mit dem Zwiebelgemüse Fett anzubraten?

    • marco 19. März 2017 um 15:48 #

      Oft röste ich die Gewürze auch mit an. In dem Fall aber habe ich so vorab im Mörser grob zerstossen und so schon einiges an Aromen freigekitzelt. Entsprechend habe ich auf das anrösten verzichten. Würde dem Gericht aber natürlich keineswegs schaden.

  4. Susanne 20. März 2017 um 09:04 #

    Bitte ein Stück hierher!

    • marco 22. März 2017 um 15:48 #

      Irgendwie habe ich mir schon gedacht, dass das deinen Geschmack trifft 😉

  5. lieberlecker 20. März 2017 um 10:16 #

    Wenn DU sagst, das schmecke richtig, richtig gut … dann opfere ich mich gerne und nehme auch ein Stück 😉
    Liebe Grüsse,
    Andy

    • marco 22. März 2017 um 15:49 #

      Ich sehe schon, der Herr Lieberlecker legt da meine Worte in die Goldwaagschale 😉

  6. Eva 20. März 2017 um 14:54 #

    Namen sind Schall und Rauch und jetzt bitte auch ein Stückchen in meine Richtung schicken! 🙂
    Liebe Grüße,
    Eva

    • marco 22. März 2017 um 15:49 #

      Ich fürchte jetzt ist alles weg, Eva 😉

  7. Bea 31. März 2017 um 17:47 #

    Kulinarische Fachausdrücke sind halt manchmal verfängerisch, weil sie beim Assoziationen machen in die Irre führen können. Alle würden zustimmen, dass es schmeckt, wenn es nur nicht Pizza heissen würde.

dein Senf dazu...