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Muotithaler Alpchässchnitte

4 Nov

Die Schweiz. Die Alpen. Was für ein Käse!

Ja, ich weiss: eigentlich wäre es -nach bald 3-wöchiger Rückkehr aus dem Urlaub- endlich mal Zeit über meine Kolumbienreise zu berichten und natürlich ein entsprechendes Menu hier vorzustellen. Dummerweise aber fand am letzten Wochenende der 19. Muotithaler Alpchäsmärcht statt, für mich ein Pflichtbesuch sondergleichen, den ich mir keinesfalls nehmen lasse.

Um den Besucherströmen aus allen Kantonen der Schweiz zu entfliehen, bin ich also am Samstag in aller Hergottsfrüh ins beschauliche Muotathal gepilgert. Rosarote Brille aufgesetzt und vorbei geht’s an grünen Wiesen, wildromantischen Naturlandschaften, urwüchsigen Fichtenwäldern, kristallklaren Wasserfällen, schneebedeckten Bergzipfeln und gefühlten tausend Kühen. Die Milchlieferanten quasi direkt vor der Haustüre.
Switzerland can still surprise me – das vergesse ich manchmal glatt!

Der Alpkäsemarkt selbst ist dann nochmals ein Highlight für sich. Und probieren ist ausdrücklich erwünscht! An zig Ständen lassen sich Alp-, Schafs- und Ziegenkäse von dutzenden Sennereien aus der Region degustieren: von mild, über rezent bis hin zu „zieht dir fast die Socken aus“! Die Vielfalt ist fast schon unübersichtlich und es empfiehlt sich in jedem Fall an dem Tag das Frühstück getrost auszulassen. Erstaunlich auch die Preise: für verhältnismässig wenig Geld kann man sich die Taschen mit Käse vollhäufen. Hier in der City hätte ich für diese Mengen mindestens das Doppelte bezahlt.

Untermalt wird das Ganze mit einem urchigen Rahmenprogramm, eingeschlossen Show-Käsen, Trychler und Geisslächlepfe, Fahnenschwingen, Ländlermusik und Volkstanz sowie dem weltbesten Süssmost frisch ab Presse. Wieder daheim ging’s dem Käse an den Kragen. So eine Käseschnitte ist für mich winterlicher Soul Food par excellence! Wäre draussen schon Schnee gelegen, ich hätte mich gleich noch viel wohler gefühlt!

Vom schweizerisch-idyllischen Muotathal geht’s nun aber zunächst ab ins blubbernde Barcelona, einer der aktuell angesagtesten Hot Spots der Gastroszene. Mein Arbeitgeber schickt mich für drei Tage auf Food Trend Tour! Sehen, staunen, geniessen! Und ich bin gespannt wie ein Regenwurm zwischen zwei Hühnern… Weiterlesen

Birnen-Amaretti-Sù

14 Feb

Schichtarbeit

Hand hoch, wer hat noch nie selber Tiramisù hergestellt?

Tiramisù – das wohl weltbekannteste Desserts überhaupt: klassisch mit in Espresso und Marsala ersäuften Löffelbiskuits, crèmigem Mascarpone, Eigelb und luftigem Eischnee zubereitet. Vor dem Servieren die abschliessende Crèmeschicht nochmals groooosszügig mit Kakaopulver bestäubt. Da könnte ich mich reinsetzen! Na schön, wer sich die Mühe noch nie gemacht hat: jetzt wäre ein guter Zeitpunkt seine Unschuld zu verlieren.

Wortwörtlich „zieh mich hoch“, macht das aus Venetien stammende Schichtdessert seinem Namen alle Ehre und ist sozusagen das Sahnehäubchen unter den süssen Gelüsten. Vermutlich kaum eine Nachspeise repräsentiert die italienische Küche so sehr wie das Tiramisù. Mittlerweile hat es sogar den Klassiker Panna Cotta hinter sich gelassen.

Im Netz kursieren daher auch die unterschiedlichsten Rezeptvariationen: mal ohne Ei, mal ohne Kaffee, mal mit Quark statt Mascarpone, mal mit frischen Beeren oder mein Favorit – mit Erdbeeren und Rhabarber! Der Vielfalt sind eigentlich keine Grenzen gesetzt und die Zutaten finden Herr und Frau Schweizer (landestypisch strikte unterteilt in Coop-, respektive Migros-Kind) in jedem Supermarkt um die Ecke.

Letztes Wochenende kam ich mal wieder in den Genuss einer Einladung zum Znacht. Mein Vorschlag, ich würde mich um das Dessert kümmern wurde dankend angenommen. Der Gast als Gastgeber sozusagen. Was habe ich mir ins Fäustchen gelacht: wieder vier Unschuldslämmer, die als Versuchkaninchen für meine kulinarischen Experimente hinhalten. Das Resultat hat glücklicherweise jedoch ordentlich überzeugt. Wir haben gegessen wie bei Gott zu Hause.

Es gab Birnen-Amaretti-Sù mit … dramaturgische Pause um Anlauf zu holen… Safran! Genau, denn Safran geht auch süss!
Und passt im Übrigen erstaunlich gut zum verwendeten Amaretto. Ein Gläschen für mich und eines für die zerkrümelten Brösel im Glas. Buonissimo! Weiterlesen