Tag Archives: Avocado

Schokolade bei die Fische!

18 Nov

What’s cooking, Colombia?

Kolumbien also. Drei Wochen Rucksackreise querlandein. Den Reise- und Kulinarikbericht schulde ich meinen interessierten Lesern noch, obwohl ich selbst gar nicht so recht weiss, wo ich eigentlich anfangen soll…

Fakt ist: Kolumbien ist grossartig! Vor mittlerweile fast acht Jahren zum ersten Mal den Fuss auf südamerikanischen Boden gesetzt, bin ich dem Zauber dieses wunderschönen Kontinents völlig erlegen und seit da zum notorischen Rückkehrer geworden. Nur Kolumbien, diesen äussersten, nordwestlichen Zipfel des Subkontinents durfte ich vor wenigen Wochen erst kennen- und liebenlernen.

Drogenmafia und Todesschwadronen, Guerillakrieg und Farc-Rebellen, Prostitution und Entführung: kaum ein anderes Land in Südamerika hat einen derart schlechten Ruf wie Kolumbien. Zu Unrecht, wie ich feststellen musste. Zwar sind oben genannte Probleme noch nicht restlos aus der Welt geschafft, aber wahr ist auch: kaum ein anderes Land hat im letzten Jahrzehnt einen bemerkenswerteren Turnaround geschafft. Kolumbien darf zu Recht als der Aufsteiger Amerikas bezeichnet werden.

Was Kolumbien ausmacht ist der natürliche Reichtum, die prächtige Flora und Fauna des Landes. Gerade, was die Natur anbelangt, ist Kolumbien schlicht paradiesisch schön! Da sind Karibikstrände, weiter weisser Sandstrand und unwahrscheinlich türkis Wasser. Zum Chill-Out vom Nichtstun ein Glas Rum mit frischem Limettensaft, braunem Zucker und ordentlich Eis – está es la vida que yo me merezco!

Da sind endlose Kaffeeplantagen, natürlich und unverbraucht, eine der ursprünglichsten und beeindruckensten Landschaften, die ich je erblicken durfte. Da sind schneebedeckte Andengipfel und tropischer Regenwald. Da sind Piratenstädte mit engen Gassen und bunten Häusern, Musik und Tanz, die vermutlich schönsten Frauen Südamerikas (okay, Argentinien nicht mitgezählt!) und vor allen Dingen: da sind Menschen, deren Fröhlichkeit, deren Unvoreingenommenheit und Offenheit mich über alle Masse beeindruckt haben.

Nicht zu unrecht lautet der Slogan von turismo Colombia: el unico riesgo es que te quieras quedar: das einzige Risiko ist, dass du bleiben willst!

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Avocado-Erdbeer-Eis

20 Jun

Happy Blogpurzeltag 2.0

Papaaaam!! Virtueller Geburtstag zum Zweiten! Man glaubt es kaum…

Wir blicken zurück: vor zwei Jahren ins Leben gerufen und im letzten Juni das zarte Einjährige gefeiert, darf mein Blog heute bereits die zweite Kerze ausblasen. In den letzten zwei Jahren habe ich mein Baby väterlich gehegt und gepflegt und mit insgesamt 108 Beiträgen gefüttert. So hat es mittlerweile laufen gelernt und hält mich auch weiterhin ziemlich auf Trab.

Was war und was soll noch kommen?

Nun, zwei Jahre klingen so lang, aber eigentlich fühlt es sich noch viel länger an! Reich geworden bin ich damit immer noch nicht, aber das Ding ist mir mittlerweile ziemlich ans Herz gewachsen und ist aus meinem Leben eigentlich kaum mehr wegzudenken. Die Leute sind zwar immer noch irritiert, wenn ich mein Essen fotografiere und den Teller gefühlte hundert Mal aus allen erdenklichen Perspektiven knipse, aber hey!, was gibt es Schöneres, als seine Food-Begeisterung und Leidenschaft für Küchenexperimente mit Gleichgesinnten zu teilen?

Und an der Stelle kommt ihr ins Spiel! Ihr, die ihr euch meine Worte immer wieder antut, fleissig mitliest, mitdenkt, nachkocht und sogar kommentiert. Ohne euch, wäre das hier nicht das geworden, was es ist und hoffentlich noch weiter werden wird.

Insofern: ein dickes DANKESCHÖN – you know who you are!

Ideen habe ich noch viele auf Lager, der Stapel mit halbfertigen Sachen beginnt langsam bereits über zu quillen! So wollte ich mir eigentlich auch zum heutigen Anlass etwas Tolles ausdenken. Ein Gewinnspiel sollte es geben! Ausserdem endlich mal einen Blogevent austragen. Dazu eine ordentliche Geburtstags-Sause mit üppig-süsser Torte! Vielleicht sogar ein kleines Ständchen singen? Und, und, und…

Schnitt: Realität.

Es gibt kein Gewinnspiel. Und leider auch keinen Kuchen. Dank meiner frühsommerlichen Fussballeuphorie nämlich darf ich -Achtung Luft anhalten!- die nächsten fünf Wochen mit gebrochenem Fuss im Gips rumhumpeln. Aus mir wird wohl tatsächlich eher ein Alain Ducasse als ein Lionel Messi.

Ich habe mir mit diesem Blog, glaube ich, den Ruf erarbeitet, ein Verfechter oft eher ungewöhnlicher, nicht ganz alltäglicher Rezepte zu sein. Auch in Jahr 3 meines Blogger-Daseins wird mit dieser Tradition nicht gebrochen. Das Experiment Avocado-Erdbeer-Eis kommt daher gerade richtig. Aber Eis zubereiten, mit zwei Krücken, hinkend auf einem Bein. Geht das? No, my friend!

Also musste mal wieder mein Kumpel Pädde als Co-Pilot einspringen, den ich flamingo-mässig auf einem Bein hüpfend aus der Pole Position mit kritischem Auge und fachkundiger Anleitung überwacht und instruiert habe.

Schwer zu sagen, wer  denn schlussendlich die grössere Freude bei diesem Geburtstagsdessert hatte: der Beschenkte oder der Schenkende. Weiterlesen

Tuna Tostadas mit Chipotle Mayo

27 Sept

Oder: wie geil ist das denn?

Für all diejenigen, die sich jetzt denken: „Boah, sieht das geil aus!“…

…denen gebe ich recht und füge befriedigt hinzu:
„Es hat sogar noch viel viel geiler geschmeckt!“
Davon könnte ich noch lange schwärmen…

Und für diejenigen, die sich gerade fragen:
„Was zum Teufel sind denn Tuna, Tostada und Chipotle?“
…hier ein Crash Course in mexikanischer Produktkenntnis:

Beginnen wir mit dem Chipotle, vermutlich DEM Chili schlechthin der traditionell mexikanischen Küche. Chipotle steht für: geräuchtere Jalapeños. Jalapeños gehören (gemeinsam mit dem Serrano) zu den bekanntesten und beliebtesten Chilis der süd- und mittelamerikanischen Küche und verschärfen dort vorwiegend Salsas und Gemüsegerichte. Hierzulande „punkten“ sie beim Publikum leider meist bloss als Verlegenheitsbeilage auf den Nachos im Kino oder als allseits bekannte Jalapeño Poppers.

Werden aber ausgereifte, rote Jalapeños über Mesquite-Holz geräuchert, entwickeln sie einen angenehmen rauchigen Geschmack, verlieren an Wasser, gewinnen somit an Schärfe und verstehen es als würzige Zutat ganz wunderbar Schmorgerichte oder Saucen zu verfeinern. Mittlerweile ist der Chile Chipotle auch ausserhalb Mexikos gut bekannt und insbesondere die Spitzengastronomie scheint ihn gerade für sich zu entdecken.

Wenn hingegen weiche Maistortillas das Zeitliche segnen und in den Frittürenhimmel kommen, entstehen dabei Tostadas: flache, knusprig ausgebackene Maisfladen, welche ähnlich einer Pizza mit allerlei Zutaten belegt werden. Wie einen Taco in der Mitte falten kann man sie danach zwar nicht mehr, aber trotzdem weiterhin mit typischen Zutaten häufen und genüsslich verspeisen. Das Wort stammt übrigens vom spanischen Ausdruck für toasted ab.

Aber darauf wärt ihr wohl auch selbst gekommen? Weiterlesen

Batido de Aguacate

30 Aug

Avocado mal anders…

Draussen vor dem Fenster zeigt sich der Sommer ja nochmals von seiner besten Seite. Es giesst wie aus Kübeln! Da holen wir uns halt zum Saisonende nochmals etwas Sonne und Ferienfeeling direkt ins Wohnzimmer.

Kürzlich war ich mal wieder in Ecuador. Schon wieder.
Ein schönes Fleckchen Erde! Nicht nur in kulinarischer Hinsicht…
Aber ums Kulinarische geht es hier ja primär…

Trotz biologisch äusserst attraktiver Diversität und entsprechend vielfältigem Vorkommen an verschiedenen Exotenfrüchten, werden diese in Ecuador nur selten frisch und knackig ab Palme oder Strauch verspeist. Ecuadorianer lieben viel mehr ihre jugos. Fruchtsäfte! Fruchsäfte soweit und wohin das Auge reicht, in allen Farben!

Und so verschwindet ein Grossteil der leckeren Früchtchen in den Mixern und Fruchtpressen des Landes, um anschliessend als erfrischend-leckerer Saft an Gringos und Einheimische gebracht zu werden.

Die Bandbreite an Säften ist dabei enorm: die Auswahl reicht von Passionsfrucht (maracuyá), Kokosnuss (coco), Guave (guayaba) über Ananas (piña) und Wassermelone (sandía) bis hin zu Kaktusfeige (tuna), Brombeere (mora) und Baumtomate (tomate de arból). Die Säfte werden entweder pur mit nur wenig Wasser oder Zucker vermischt genossen (und heissen dann eben jugos) oder mit Milch und dann meist etwas mehr bis ziemlich viel mehr Zucker zu leckeren Shakes (batidos) verarbeitet.

Dem kritischen Europäergaumen vertraute Hygienestandards werden dabei, insbesondere an den zahlreichen Strassen- und Strandständen, nicht immer zwingend eingehalten. So lässt nach exzessivem Fruchtsaftgenuss Montezumas Rache auch schon mal grüssen, da das Wasser leider nicht immer abgekocht wurde.

Nun denn… im Ausland halte ich mich beim Genuss von Streetfood (und Streetfood schmeckt nun mal einfach toll!) an die ewige Backpackerregel:
If it’s busy, it’s probably fine! If it’s empty, it’s crappy! Weiterlesen

Quesadillas

1 Aug

Allem Patriotismus zum Trotz…

Am Schweizer Nationalfeiertag gibt’s heute Quesadillas. Die schmecken eigentlich immer und gehören zu den wenigen Speisen, die zu jeder Tages- oder Nachtzeit wunderbar munden. Egal ob zum Frühstück, als Lunch, zünftiger Imbiss oder als einfaches, schnelles Nachtessen… Siempre un lujo!

Queso bedeutet Käse auf Spanisch und Quesadillas sind mit Käse und allerlei Zeugs gefüllte Weizentortillas, welche knusprig gebacken oder frittiert werden. Wichtig dabei ist, dass die Tortilla geklappt und nicht gerollt wird. Wird sie gerollt, sprechen wir von einem Taco oder Burrito. Eine etwas einfachere Variante präsentiert sich darin, die leckere Füllung zwischen zwei Tortillas zu verstecken, ähnlich einem Sandwich.

Mit dem Aufkommen von modernen Tex-Mex-Restaurants in unseren Gefilden, verbreitet sich auch die vermeintlich mexikanische Küche seit einigen Jahren zunehmends in unserem Land. Wer schon mal in Mexiko war, der weiss, dass mexikanische Küche, wie man sie hierzulande „beim Mexikaner“ serviert bekommt, oft wenig mit dem zu tun hat, was Mexikaner in Mexiko auf den Tisch bekommen. Schmeckt zwar auch lecker – aber eben nicht typisch mexikanisch, sondern bloss mexikanisch inspiriert und amerikanisch umgesetzt. Heute tummeln sich daher auf den Speisekarten der Tex-Mex-Ketten allerlei bekannte und weniger bekannte Begriffe. Fajitas, Burritos, Tacos, Enchiladas, Quesadillas, Taquitos, um nur einige davon zu nennen.

Genau wie auch bei Chili con carne und Nachos handelt es sich bei diesen Gerichten meist um texanische Speisen, welche grösstenteils in Mexiko unbekannt sind. Für viele sind oben erwähnte Gerichte ausserdem ein- und dasselbe. Doch da gibt es markante Unterschiede, denn gemeinsam ist ihnen eigentlich nur, dass für alle als Basis Tortillas  verwendet werden. Zubereitung, Füllung und Präsentation sind jedes Mal verschieden.
Aber ich versuche mal ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen…

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