Fleisch gewordene Offenbarung
Früher, als man ins Restaurant ging, da hat man sich ein Steak bestellt. Medium-Rare gebraten. Punkt. Fertig.
Aber ja… damals war noch alles anders. Früher. Da konnte man diejenigen, die sich marinierte Steaks von der Tanke kauften und Kotellet kaum von Pfirsich unterscheiden konnten ja auch noch an der Nase herum führen. Heute aber ordert der geneigte Karnivore ein 300-Gramm-Rib-Eye der Fettklasse 5 vom Irischen Hereford oder Aberdeen Angus, in Muttertierhaltung auf endlosen grünen Weiden aufgewachsen, 21 Tage bei 2-3 °C trocken am Knochen gereift, 80 Prozent Luftfeuchtigkeit, vielleicht sogar noch mit Edelschimmelpilz befallen. Kurz, der Fleischtiger von heute will bloss eines: das beste Steak der Welt.
Kürzlich hat mich der liebe Claudio vom Blog Anonyme Köche angefragt, ob ich beim Irish Beef Blogger Contest 2016 mitmachen möchte – eine Einladung, die man eigentlich kaum ausschlagen kann. Im Namen vom Irish Food Board hat mir Delicarna also zwei dicke Irische Rib Eyes und zwei Striploins (Entrecôte) à je 250 g nach Hause geschickt. Herzlichsten Dank an dieser Stelle!
Glasklar, so was geniesst man mit bestem Gewissen und mit jedem Bissen. Schaut euch dieses Fleisch an. Alleine der mitgelieferte Prospekt ist Foodporn erster Güte. Ich habe gleich mehrmals in die Seiten gebissen. Und die Steaks selbst treiben einem erwachsenen Mann die Tränen in die Augen. Streicht man über das zarte Fett am Rand, kann der Feinschmecker die Weide riechen, den Charakter der Kuh – eine Offenbarung!
Gegrillt wird das ganze heute „Caveman-Style“ – heisst nach die Methode der Höhlenmenschen, bei der das Grillgut direkt auf der glühend-heissen Kohle landet. Euren Rost könnt ihr unbenutzt in die Ecke stellen. Und nein, keine Sorge da wird nichts schwarz. Wer sich nicht traut, ist selber schuld… Weiterlesen