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Auf Kaffeebohnen rückwärts gegrilltes Irish Beef Rib Eye

14 Mai

mit Schoko-Baba-Ganoush und Melonenchutney

Alle Jahre wieder (also eigentlich erst zum zweiten Mal) ruft das Irish Food Board die erlauchte Schweizer Bloggerschaft zum Irish Beef Contest in die Residenz des Irischen Botschafters nach Bern.

Aus der kunterbunten Rezeptauswahl aller Teilnehmer wird dann die Top drei gekürt. Die darf vor Ort auf grossen grünen Eiern ihr Fleisch brutzeln und den Botschafter himself und eine Fachjury, bestehend aus den Mitgliedern des Chef’s Irish Beef Club, mit ihrem Menu bekochen.

Natürlich musste ich nicht lange nachdenken, als mich der liebe Claudio von den Anonymen Köchen gefragt hat, ob ich wieder dabei sein will. Ein „Yes!“ per Mail und einige Tage später lagen dann auch vier prächtige Rib Eyes allererster Güteklasse vor meiner Haustüre. Glasklar, so was geniesst man mit bestem Gewissen und mit jedem Bissen! Vergangenes Jahr hatte ich die Prachtstücke Caveman-Style direkt auf den glühenden Kohlen grilliert. Dieses Jahr habe ich mich für das Rückwärts-Grillen auf Kaffeebohnen entschieden. Bei den Amis heisst das „Reverse Sear“ und klingt ziemlich sophisticated, bedeutet aber eigentlich nichts anderes, als die Reihenfolge beim Grillen zu ändern…

Wenn man „normal“ grilliert, dann grillt man „vorwärts“. Man legt sein Steak bei hoher Hitze auf den Grillrost, grillt es von beiden Seiten scharf an, verpasst ihm ordentlich Röstaromen und lässt es anschliessend im indirekten Bereich bei niedriger Hitze auf die gewünschte Kerntemperatur ziehen. Wenn man Steaks rückwärts grillieren möchte, geht man genau anders herum vor. Das rohe Steak wird zunächst indirekt bei möglichst niedriger Temperatur vorgegart und dann erst fürs Finish über die direkte Glut gegeben.

Der Vorteil (abgesehen davon, dass das Fleisch heisser auf den Teller kommt): es entsteht eine krosse Kruste mit maximalem Geschmack. Wenn man nämlich Steaks „vorwärts“ grilliert, erzeugt man zuerst die Kruste, welche nachher wieder aufweicht, wenn man das Fleisch ziehen lässt und sich die Fleischsäfte verteilen. Bei meinem Rezept sorgt der Fakt, dass das Fleisch auf gerösteten Kaffeebohnen indirekt gart, für zusätzliche Aromatik.

Die grösste Challenge überhaupt bestand für mich aber im vorgegebenen Warenkorb. Der gab an, dass Honigmelone und Aubergine zu verwenden sind. Das fordert mich gleich doppelt, weil ich a) Auberginen nicht wirklich mag und b) Auberginen nicht wirklich mag! Ausserdem war die Kombination für mich ziemlich ungewohnt und anfänglich schwierig vorzustellen. Aber –to be honest- das Resultat meines heutigen Experiments überzeugt. Weiterlesen

Fast-schon-Sommer-Salat

3 Jul

mit Lamm, Kefen und Melone

Ääähm…Kennt ihr das auch? Manchmal sitze ich brütend vor dem PC und zerbreche mir eine gefühlte Ewigkeit lang den Kopf darüber, was ich zu diesem und jenem Rezept für eine Einleitung zusammentexten könnte.

Na, dann sprechen wir doch darüber, worüber die Menschen immer sprechen, wenn sie sich nichts zu sagen haben: das Wetter! Obwohl, eigentlich bin ich es echt satt, über das Miesewetter draussen zu klagen.
Frühling, Arschloch, Herbst und Winter. Es ist echt zum auswandern. Nach sechs Monaten Winter sagt nun auch der Sommer „April, April!“.

Gestern aber, da war der liebe Petrus mal wieder wohlgesinnt. Sonne, blauer Himmel, Feierabend. Und was macht der noch jung gebliebene Mensch an solch einem schönen Sommerabend? Genau! Er grilliert! Eingelullt vom Duft der in Olivenöl brutzelnder Knoblauchzehen und Rosmarinnadeln fällt es einem ohnehin leichter, sich im provenzalischen Süden zu wähnen.

Man muss nun wahrlich keine Kristallkugel konsultieren, um zu erahnen, dass ich Grillieren über alles liebe. Allerdings: bei derartigen Temperaturen gönne auch ich mir zwischendurch gerne mal was Leichtes. Wie zum Beispiel diesen bunten, orientalisch angehauchten Sommersalat mit würzigem Lamm, knackigen Kefen und süsser Melone. Oder eben Fast-schon-Sommer-Salat.

Die Spargelsaison ist ja leider schon vorbei. Schnief. Immer ein trauriger Abschied, findet ihr nicht auch? Dafür trumpfen momentan die Kefen gross auf. Knackige Süsse, leuchtend grüne Farbe, elegante Form und das schönste: man isst alles – also Schote und Erbsen! Wohl deshalb heisst die kleine Grüne bei den Franzosen auch mange-tout. Die netten Nachbarn aus dem grossen Kanton im Norden bezeichnen sie als Zuckerschote. Auch sehr hübsch.

Das Rezept ist denkbar einfach. Man nehme feldfrisches Gemüse, pflücke den grössten und schönsten Salat, schneide alles in kleine Stücke und füge ein selbstgemachtes Salatdressing hinzu. Nun vermische man alle Zutaten richtig gut (das A und O für den Geschmack) und fertig! Und wenn man dazu noch kleine, gegrillte Stückchen Fleisch oder Fisch beifügen möchte, ist dies ein schöner Weg, dem Salat noch mehr Pfiff zu verleihen. Voilà! Weiterlesen