Kleiner Rahmen, grosses Kino
Es ist ein offenes Geheimnis: ich habe eine grosse Schwäche für den Kauf neuer, inspirierender Küchengadgets, welche mir den Alltag hinter den Töpfen versüssen. Je nach Polsterung meines Portemonnaies wird in regelmässigen Abständen eine neue Anschaffung für den liebsten Raum meiner Wohnung getätigt. Ein Mann ist eben ein erwachsener Junge.
Über die Jahre hinweg haben sich so einige dankerfüllte (und auch einige weniger nützliche) Gerätschaften in den Türchen und Schubladen meiner Küche angestaut. Angefangen bei Flambier- und Marronipfanne, über Eismaschine und Tortilla-Presse bis hin zu Sushi-Matte und Chinesischem Hot Pot. Und natürlich Messer – der beste Freund schlechthin in der Küche. Männer und Messer. Damit verhält es sich grundsätzlich ähnlich wie bei Frauen und Schuhen: man kann gar nicht zu viel davon besitzen.
Meine neuste Anschaffung präsentiert sich in Form einer küchengangster-mässigen Räucherpistole. And I love it! Sie war das diesjährige obligate Weihnachtsgeschenk an mich selbst (und die sind ja bekanntermassen stets die besten). Funktionieren tut sie so dermassen simpel, dass selbst ein Kind sie bedienen könnte. Dazu kommt es aber nicht. Meine Küchenhelfer gebe ich nur ungern aus den Händen.
In einen kleinen Siebeinsatz wird Räucherspan wie Apple Wood, Hickory oder Kirschbaum zusammen mit allfälligen Aromengebern wie Tee, Gewürzen, getrockneten Blumen, Zitronenabrieb und so fort gegeben. Das Ganze im Anschluss mit einem Streichholz entzündet, schiesst die Smoking Gun den aromatischen Rauch durch den Abzug nach aussen und veredelt auf diese Art so ziemlich alles was man sich vorstellen kann. Butter, Austern, Cocktails, Salz, Carpaccio, Jakobsmuschel, Salate, Frischkäse, Schokolade, Baisers… die Liste könnte ich ewig weiterführen.
Mein erstes Experiment war ein mit Kirschbaumholz geräuchertes Single Malt Whisky-Shortbread-Eis. Eine echte Wucht! Dafür hätte ich noch so manche Küche ausgeräuchert. Das Zeug war so unglaublich schnell verputzt, dass ich nicht mal Zeit hatte, um es gebührend zu fotografieren. Und da ich selten innerhalb kurzer Zeit dasselbe koche, wagten mein Kumpel Pädde und ich uns am Weekend an einen frisierten Klassiker. Crema catalana ahumada. Mit ordentlich Schall, Rahm und Rauch! Weiterlesen