Tag Archives: Asiatisch

Kari Ayam

7 Okt

Indonesisch tafeln – Teil 3

Mit Schrecken musste ich gestern feststellen, dass ich auf diesem Blog bisher noch kein einziges Rezept für ein Curry veröffentlicht habe. Und dies bei mir, einem überzeugten Curry-Junkie und Gewürzliebhaber! Aber glücklicherweise hatten wir ja vor einiger Zeit bei mir daheim eine indonesische Tafelrunde veranstaltet und von dieser schulde ich euch ja bekanntermassen noch den Rest…

Um unsere Indonesien-Trilogie somit würdig und mit einem Feuerwerk der Aromen abzuschliessen, wagen wir uns heute im dritten und letzten Teil an ein klassisches Curry-Gericht: kari ayam. Zu deutsch ganz simpel: Hühnchen-Curry. Während wir zur Vorspeise lecker Satay-Spiesschen genossen und anschliessend den Magen und Gaumen mit Mie goreng in Stimmung brachten, darf’s zum Hauptgang nun auch gerne ein zünftiges, sinnliches Curry sein.

ABER: Für alle, die es immer noch nicht geschnallt haben – Gemüseküche ist ein Riesentrend! Und so möchte ich gleich zu Beginn darauf hinweisen, dass das nachfolgende Rezept auch ohne weiteres mit jedermann und -fraus Lieblingsgemüse zubereitet werden kann. Bei uns gab’s Hühnchen, denn mein Kumpel Pädde (das Raubtier in ihm) kann als verfressener Fleischtiger nur schwer von derartigen Trends überzeugt werden. Gemüse fungiert eher als Stiefkind innerhalb seines kulinarischen Horizontes. Und trotzdem – es hätte auch durchaus mit Blumenkohl, Kartoffeln, Karotten oder mit aktuell saisonalen (und sensationellen) Kürbissen geschmeckt.

Zum Kaffee gab’s dann sogar eine Premiere, und zwar eine durchaus skurille Rarität. Wer mehr wissen will, der darf nun ganz getrost Weiterlesen

Ein Mistchratzerli…

18 Sept

…reist nach Asien

…und wird spontan zur Peking-Ente! So oder so ungefähr lässt sich das nachfolgende Rezept wohl am treffendsten umschreiben. Am Wochenende beim Metzger des Vertrauens, wollte ich ja eigentlich Leberwurst kaufen. Die gibt’s aber erst ab Oktober hat er mich fachmännisch korrigiert und mir mit einem Schlag meine Vorfreude auf den sonntäglichen Gaumenschmaus verdorben. Aber plötzlich durchfährt es mich wie ein Geistesblitz: draussen vor dem Laden auf der schwarzen Schiefertafel stand es doch noch gross geschrieben: Mistchratzerli, CH.

Warum auch nicht? Die Idee gefällt mir, zumal ich erst kürzlich in meiner Küche in den Untiefen der Schublade unter dem Backofen etwas äussert praktisches entdeckt habe: ein Güggeli-Gitter. Keine Ahnung wie das Teil korrekt bezeichnet wird, aber Güggeli-Gitter passt irgendwie. Es handelt sich dabei um einen kleinen Mini-Rost, etwas erhöht, auf dem wunderbar ein Mistchratzerli mit den Idealmassen von 500g Platz findet. So darf es dann -ohne im eigenen Saft zu baden- von allen Seiten frei liegen und wunderbar knusprig werden. Die Haut wird’s mir danken! Ich muss wohl öfter meine Küche nach nützlichen Gadgets durchsuchen, die es noch zu entdecken gibt…

Lange, lange Zeit habe ich überlegt: Wie gebühre ich nun diesem Mistchratzerli die letzte Ehre? Klassisch mit Rosmarin und Knoblauch oder doch lieber mit Zitronen und frischem Lorbeer (da ist nämlich gerade welcher da aus Sizilien!). Oder vielleicht eher rassig-süss mit viel Chili und einem Hauch Honig? Oder dann doch dieses Rezept von Jamie Oliver, mit hausgemachter Kräuterbutter unter der Haut versteckt? Nein, spontan habe ich mich dann dazu entschieden das Mistchratzerli nach Asien reisen zu lassen, da war es bestimmt noch nie vorher. Und ich glaube es möchte wieder hin… Im nächsten Leben… Weiterlesen

Mie goreng

22 Aug

Indonesisch tafeln – Teil 2

Weil’s gerade kürzlich Chinesisch gab und weil’s so lecker war, legen wir gleich nochmals einen drauf und kochen erneut was Tolles aus dem fernen Osten Asiens… (Es chund dänn defür au gli mal öpis us de Schwiiz!)

Und das beste daran ist, dass es wunderbar zackig geht und perfekt als schnelles Znacht für Zeitgeplagte dient!

Aber warum mögen wir Europäer eigentlich so gerne asiatisch? Zumindest die meisten von uns!

Nun, asiatisches Essen ist ziemlich einfach und schnell zubereitet, schmeckt lecker, ist oft sogar ordentlich gesund -von chinesischen frittierten Schweinefüssen mal abgesehen- und eigentlich kann man dabei fast nichts falsch machen! Da in den meisten Rezepten Sojasauce verwendet wird, kann somit auch auf Salz verzichtet werden, was den besonders Gesundheitsbewussten sicherlich ebenfalls zu Gute kommt.
Wer mich kennt weiss: Bei mir darf’s bekanntlich gerne etwas mehr Salz sein.
Aber dies ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden…

Zurück zum Thema: vor einiger Zeit war mein Kumpel Pädde zu Gast und hat schön artig einige wunderbare Köstlichkeiten aus Indonesien mitgebracht. Damals genossen wir Saté ayam. Pouletspiessli (welche eigentlich gar keine waren), dazu lecker Erdnusssauce! Wer nicht weiss, um was es geht, kann es hier nachlesen. Von dieser indonesischen Völlerlei mit drei Gängen schulde ich euch ja bekanntermassen noch den Rest.

Na denn. Zweiter Gang, ein indonesischer All-Time-Favourite:
Mie goreng, gebratene Nudeln.
Und weil’s ja bekanntlich schnell gehen muss, heute die Instant-Version, welche nur wenige Minuten dauert… Weiterlesen

Ameisen krabbeln auf den Baum

20 Aug

Bolognese auf Chinesisch

Ich präsentiere: Mayi Shang Shu, zu Deutsch eben „Ameisen krabbeln auf den Baum“, ein klassisches, gutbürgerliches Bauerngericht aus der chinesischen Szechuan-Küche! Glasnudelpfanne mit Hackfleisch, Thai-Basilikum und Szechuanpfeffer! Das Hackfleisch wird mariniert, pikant gewürzt und anschliessend auf den Glasnudeln angerichtet. Bolognese auf Chinesisch sozusagen!

Und genau wie überall auf der Welt entwickeln auch die Omas in China orginelle Namen für die Menüs, um die „Nein-ich-will-nicht“-Appetitlosigkeit der Kinder einzudämmen. So sollen die vielen dünnen Glasnudeln wie die Äste von Bäumen sein, in denen die Hackfleischstückchen wie Ameisen wild umher krabbeln.
Ja dänn…en Guete!

Und das beste an dem Gericht ist der Heidenspass bei Tisch, das Ganze mit chinesischen Essstäbchen zu geniessen! Die Zubereitung des Gerichts geht eigentlich ruckzuck und bietet sich auch wunderbar als schnelles Nachtessen an. Wer will denn schon immer nach der Arbeit noch lange in der Küche stehen.

Meine hier vorgestellte Version beinhaltet zusätzlich zum Originalrezept noch jungen Blattspinat, Thai-Basilikum (ich liebe den Kerl!) und Szechuanpfeffer. Weiterlesen

Saté Ayam

6 Aug

Indonesisch tafeln – Teil 1

Mein Handy klingelt! Welch Überraschung! Am anderen Ende der Leitung meldet sich mein Freund Pädde vom anderen Ende der Welt. Er verbringt auf Java gerade seine letzten erholsamen Tage einer mehrmonatigen Indonesienreise. Und er hat an mich gedacht! Er werde gleich den lokalen Markt besuchen, um einige Köstlichkeiten für daheim zu ergattern. Was er mir denn mitbringen soll?

Seine Stimme klingt wie Musik in meinen Ohren. In meinem Kopf sprudeln sintflutartig die Begrifflichkeiten. Kecap, Sambal, Keluak, Daun salam, Bebek batalu… Bring mir von allem etwas mit!
Und trassi nicht vergessen, das kann ich gut gebrauchen!
Trassi? Was soll denn das sein?

Fermentierte Garnelenpaste mit Salz und viiiel Chili!
Essentiell für eine jede Menge südostasiatischer Gerichte.
„Alles klar!“ klingt es aus der Hörermuschel. „Wird besorgt!“

Keine Stunde später meldet sich mein Handy erneut.
SMS-Nachricht. Von Pädde.
„Alter, das Trassi-Zeugs stinkt ja zum Himmel und noch weiter!
Kannst du vergessen, da müffelt ja mein Koffer auf Lebzeiten!“

Nun. Recht hat er schon. Ähnlich thailändischer oder vietnamesischer Fischsauce fordert das Aroma den Geruchssinn auf eine ganz schön harte Probe. Aber wie so oft verflüchtigt sich der Geschmack nach dem Garen und es bleibt ein
intensiv-würziges und unverwechselbares Bouquet. Habe ich gerade wirklich Bouquet geschrieben?
Ich bin ein Fan davon, ihr merkt es schon…

Wenige Tage später steht Pädde vor meiner Tür. Wir treffen uns heute zum indonesischen Gelage. In seiner Hand eine verheissungsvolle Tüte, aus welcher es herrlich nach Gewürzen und Kräutern duftet. Mein Gaumen kitzelt mich schon vorfreudig. Wir haben uns heute für einen einfachen indonesischen Dreigänger entschieden.

Erster Gang: Saté ayam, marinierte Pouletspiessli mit Erdnusssauce. Weiterlesen

Thai Sorbet

9 Jul

Auf dieses Rezept bin ich ganz besonders stolz, denn dieses Sorbet ist wahrlich eine Achterbahn auf der Zunge, eine regelrechte Geschmacksexplosion im Munde! Süsse, Säure, Schärfe, Fruchtigkeit und erfrischende Kälte vereinen sich hier in einem schier unendlichen Zusammenspiel.

Die Idee zu dieser Kreation entstand bei der Zubereitung eines thailändischen grünen Papayasalates. Dieses Sorbet stellt sozusagen das süsse Gegenstück dazu dar und vereint einen Grossteil der bereits im Salat verwendeten Zutaten zu einer himmlisch verführerischen Dessertvariante.

Zitronengras, Kaffirlimetten, Ingwer, Chili und Thai-Basilikum. Zugegeben, das Ganze klingt ganz schön „freaky“ und ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Nichtsdestotrotz empfehle ich jedem die Zubereitung einmal auszuprobieren. An heissen Sommertagen, welche, ja ich gebe es zu, dieses Jahr noch auf sich warten lassen, erfrischt dieses Eis unheimlich und bringt eure Geschmacksknospen sozusagen auf eine Expedition über den Tellerrand hinaus!

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