Hausgemachtes Curryöl

9 Jul

von Nah und Fern…

Eines gleich vorweg: Ich liebe Curry. Ich liebe diese Vielfältigkeit der Aromen, diese Intensität der Düfte und wie man damit spielen kann. Etwas mehr Ingwer, etwas weniger Zitronengras, die Gewürze etwas stärker rösten, noch etwas Chili, ein schier unendliches Geschmackserlebnis. So mische ich auch gerne meine eigenen masalas und probiere immer wieder neue Kreationen aus.

Über die Dauer hat sich eine beträchtliche Auswahl an verschiedenen Pülverchen, sowohl gekauft wie auch selbst gemischt, in meinem Gewürzschrank angesammelt. Dies hat mich auf die Idee gebracht, das Currypulver mit einem hochwertigen Öl zu kombinieren. Das Resultat kann sich echt sehen lassen. Curryöl passt sowohl zur kalten wie auch zur warmen Küche. Verfeinert doch einmal eure Kürbissuppe, das Thunfisch-Carpaccio oder junges Gemüse damit. Oder bratet darin Geflügel, Fisch oder Meeresgetier. Eines meiner Lieblingsrezepte ist eine leckere Vinaigrette mit Curryöl und Mangobalsam, welche wunderbar zu fein gehobeltem rohem Gemüse passt. Am besten verwendet man ein qualitativ hochwertiges und geschmacksneutrales Öl wie Maiskeim-, Raps-, Erdnuss- oder Sonnenblumenöl, der Geschmack  soll schliesslich auch gut zur Geltung kommen.

Aber halt – nicht nur die Qualität des Öls, sondern auch diejenige des Currypulvers, wirkt sich bei diesem Rezept auf das Endprodukt aus. Spart also nicht bei der Qualität des Currypulvers. Natürlich müsst ihr auch nicht zwingend euren besten Curry verwenden, zumal dieser kurz vor Schluss ohnehin wieder durchs Sieb passiert wird. Ein gutes, qualitativ hochwertiges Curry soll es aber schon sein. Die Bandbreite an verschiedenen Pulvern ist derart gross, die Hauptsache bleibt, dass es einem schmeckt! Experimentiert also ruhig ein wenig!

Zunächst heizt man eine passende Pfanne auf auf mittlerer Stufe und röstet darin 6 gehäufte EL Currypulver, einige grob gestossene schwarze Pfefferkörner, 1 Nelke, 1 Lorbeerblatt und eine kleine Handvoll Curryblätter einige Minuten, bis alles herrlich aromatisch duftet. Achtet dabei darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch wird, da die Gewürze ansonsten verbrennen und bitter werden.

Nun wird das Ganze mit 1 Liter Öl aufgegossen. Am besten verwendet man ein geschmacksneutrales Öl. Ob Maiskeim, Erdnuss-, Sonnenblumen- oder Rapsöl überlasse ich jedem selbst. Olivenöl ist hier allerdings klar tabu! Der intensive Currygeschmack würde die feinen Aromen des Olivenöls überdecken.

Dann noch zwei, drei gequetsche Knoblauchzehen mit rein und nun das Öl  langsam auf mittlerer Stufe auf etwa 50 °C erhitzen. Auch hier sollte eine zu hohe Temperatur unbedingt vermieden werden. Das Ganze soll anschliessend 2 bis 3 Stunden lang ziehen, so dass sich die Aromen richtig entfalten und in das Öl einziehen können. Zwischendurch rühren nicht vergessen!

So, und nun wird’s „a little messy“, wie der Brite zu sagen pflegt. Man passiere das Öl nun durch Küchenkrepp oder ein Musselintuch. Ich verwende jeweils einen Trichter, den ich direkt in eine geeignete Flasche stecke. Den Trichter selbst lege ich mit Küchenkrepp aus und giesse nach und nach wieder etwas Öl hinzu. Dies kann einige Zeit dauern und ein Teil des Öl geht dabei naturgemäss verloren. Das Küchenkrepp saugt sich nämlich regelrecht voll und muss eventuell auch von Zeit zu Zeit gewechselt werden.

    

Wer einen besseren Vorschlag hat, unbedingt bei mir melden! Aber die Mühe lohnt sich. Das Resultat ist ein hocharomatisches, gelbes, wunderbar duftendes Curryöl, welches sich bei Zimmertemperatur mehrere Monate lang hält. Solange wird der Vorrat aber wohl kaum reichen…

 

dein Senf dazu...