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Speckpfannkuchen mit Preiselbeeren

13 Jan

So spielt der Markt…

Gestern war ich auf dem Wochenmarkt im Nachbardorf. Mal wieder. Wie fast jeden Samstag. Allerdings ist der Begriff Markt an dieser Stelle auch schon wieder ein wenig übertrieben. Lediglich fünf Stände sammeln sich jeden Samstagvormittag auf dem Dorfplatz und verkaufen ihre Köstlichkeiten an diejenigen, die es besser wissen – und eben auf dem Markt einkaufen! Man geht hier sehr unzimperlich mit Qualität um: Es kommt einfach nur das Beste in den Verkauf: regional, saisonal, frisch und selbstverständlich selbst gemacht. I like.

Kleiner, aber feiner Fischhändler mit einheimischen Wildfängen und Zuchten. Imposanter Käsewagen mit Geniesserauswahl. Familienbäckerei mit Tradition und saumässig leckerem Brot und Gebäck. Ausserdem zwei üppige Gemüsestände mit farbenfrohem und appetitanregendem Bio-Angebot! Echt jetzt, wer kein Gemüse mag, der kriegt doch spätestens auf dem Markt bei der herrlichen Auswahl Hunger darauf?

Die Händler beraten einem (genau! – hier will man das) und witzeln mit ihren Stammkunden. „Möchten sie eine Tüte?“ fragt mich der „Gmiesbüür“ freundlich. Nee danke, geht schon so! Derweil steht ein älterer Herr etwas rat- und wortlos vor einem prallen Blumenkohl. „Möchten Sie etwas Blumenkohl?“ fragt ihn der Bauer. Schulterzucken. „Ich halbiere ihn auch für Sie, kein Problem!“ Erleichterung. Wo gibt’s denn heute noch so was?

Gemütlich schlendere ich weiter zum nächsten Stand. Zwischenzeitlich schnappt man den neusten Tratsch auf und beobachtet Omis, die ihre Runzelnasen in frisches Gemüse stecken. „Können Sie sich etwas beeilen,  ich habe zuhause einen Braten im Ofen!“ poltert sie unzufrieden und watschelt mit zwei voll bepackten Taschen davon. Nebenan schwadroniert wer mit dem Fischhändler über heimische Felchen aus dem Vierwaldstättersee. Uuh. Muss ich haben!

Etwas weiter vorne studiere ich neugierig die Käseauswahl des Kunden, welcher gerade vor mir bestellt. Hhmm. „Probieren Sie mal, schmeckt der nicht wunderbar?“ reisst mich der urchige Käser aus meinen Gedanken und streckt mir ein würziges Stückchen unter die Nase. Und bevor ich überhaupt antworten kann, plappert er bereits mit der Dame neben mir. Seine Kunden sind sein Publikum, der Marktwagen seine Bühne. Er kennt die Leute seit Jahrzehnten, ihre Geschichten, ihre Schicksale.

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